Psychologie
deutsch
Vom Verstehen meiner Beweggründe
Unsere inneren Antreiber
Vom Entstehen unserer limitierenden Glaubenssätze
Wie ich meine eigene Kraft bewusst einsetzen kann
Vom Verstehen meiner Beweggründe
„Die Notwendigkeit aber ist der beste Ratgeber.“ J.W.v.Goethe
oder – Vom Verstehen meiner Beweggründe
Gestern habe ich an einem Webinar teilgenommen, worin ein wertvolles Werkzeug vorgestellt wurde, welches ich heute mit euch teilen möchte:
Das ist der Motivkompass – ein Modell zur Beschreibung der emotionalen Motive von Dirk W. Eilert 2016 entwickelt.
Die vier neurobiologischen Grundmotive sind demnach:
Durchsetzung & Einfluss
Du handelst sehr fokussiert und
kraftvoll, kannst dich gegen Widerstände durchsetzen und Ziele erreichen sowie Einfluss aufbauen. Diesen Typ bezeichnet ein energievolles und zielorientiertes Voranschreiten.
Ordnung & Stabilität
Hier herrscht Analytik, Sorgfalt und Genauigkeit vor. Dir sind Struktur und
Verstehen
wichtig. Deine Motive und Entscheidungen entstehen durch das dominante Bedürfnis nach Sicherheit, Beständigkeit und Moral.
Harmonie & Geborgenheit
In diesem Bereich werden deine Motive von der zwischenmenschlichen Wärme und harmonischen Beziehungen dominiert. Wichtig sind Frieden, partnerschaftliches Miteinander, Fürsorge, Wohlbefinden und Empathie.
Inspiration & Leichtigkeit
Die Motive hier sind Inspiration durch Neues sowie eigene Ideen flexibel und spontan ins Leben bringen. Du liebst vor allem die Leichtigkeit, Kreativität und Lebenslust und freust dich über jede Veränderung.
Der Motivkompass kann mir helfen, das Verhalten meines Gegenübers zu verstehen und zu erkennen, warum er oder sie bestimmte Werte und Verhaltensweisen zeigt.
Ebenso kann ich mich auch fragen, welches der vier Felder mir selbst am meisten entspricht.
Betrachtet man die Grafik, lassen sich in den verschiedenen Farbbereichen eine Vielzahl zugehöriger Bedürfnisse erkennen. Das ist es, was in uns lebendig ist und ich kann durch die Bewusstwerdung darüber verstehen, wodurch meine Handlungen motiviert sind.
Durch das bewusste Wahrnehmen meiner Bedürfnisse kann ich besser für mich und meine Wohlfühlzeit sorgen! Erst aus dieser Verbindung zu mir selbst heraus, gelingt mir auch ein emphatisches Zusammensein mit meinen Mitmenschen.
Welche Bedürfnis-Energie leitet dich?
Alles Liebe
Deine Anke
Unsere inneren Antreiber
„Es ist nie zu spät für eine glückliche Kindheit!“ Erich Kästner
oder – Unsere inneren Antreiber
Es sind unsere inneren Antreiber, welche uns in ein bestimmtes Verhalten bringen, ob wir wollen oder nicht – wir folgen ihrem Ruf und nehmen deshalb immer wieder festgefahrene Verhaltensmuster auf.
Zur Folge dessen schreiben wir das Drehbuch unseres Lebens – ein Skript, welches aus dem Einfluss der uns nahestehenden Menschen erwächst. Das können frühere Botschaften von unseren Eltern sein, oder auch Taten von Lehrern, Geschwistern, Sporttrainern u.a.
Alles was andere tun hinterlässt in uns Spuren, welche uns prägen. Sehr häufig meinten es unsere frühen Bezugspersonen natürlich gut mit uns – wenn sie uns beispielsweise vor Gefahren beschützen wollten. Ihre Sätze oder Taten resultierten aus ihrem Blick auf die Welt und wurden als Ratschläge an uns weitergegeben. Nicht selten empfangen Kinder solche Einwände jedoch als Verunsicherung und mangelndes Vertrauen in ihre eigenen Fähigkeiten.
Gleichzeitig übernehmen sie häufig die beispielsweise vorsichtige Haltung des anderen und versuchen vielleicht auch im späteren Leben Risiken zu vermeiden.
An sich ist dies alles nicht schlimm, nur dann, wenn solche alten Überzeugung limitierend wirken und sie uns zu viel Kraft rauben im Alltag.
Darüber hinaus haben uns die Menschen in unserem Umfeld Glaubenssätze und Überzeugungen mitgegeben, welche uns antreiben, obwohl sie oftmals gar nicht wahrhaftig sind.
Jeder dieser inneren Antreiber ist einerseits eine wichtige innere Ressource, ohne welche wir vieles im Leben sicherlich nicht erfolgreich bewältigt hätten.
In der bewussten Wahrnehmung, lassen sich die positiven Aspekte sinnbringend nutzen.
In der Regel dominieren zwei oder drei der im folgenden insgesamt sechs vorgestellten Antreiber am stärksten unser Verhalten:
Sei perfekt!
Perfektionisten legen die Messlatte an das eigene Tun ganz weit nach oben. Sie erwarten vor allem von sich selbst, aber auch von anderen korrektes, gründliches und fehlerfreies Handeln.
Sei stark!
Menschen mit diesem Antreiber zeigen ungern Schwäche. Sie haben gelernt alles alleine zu schaffen, sich durchzusetzen und durchzuhalten.
Streng dich an!
Menschen mit diesem Antreiber glauben, dass Erfolge, die nicht auf harter Anstrengung basieren, nichts wert sind.
Beeil Dich!
Beeil-dich-Menschen haben eine hohes Sprech-, Arbeits- und Lebenstempo. Sie möchten alles schnell, sofort und am besten gleichzeitig erledigen.
Sei nett und mach es allen recht!
Dieser Antreiber erwartet, dass wir immer lieb und nett sind und es anderen immer recht machen. Wir fühlen uns dafür verantwortlich, dass es den Menschen in unserem Umfeld gut geht.
Sei vorsichtig!
Diese Menschen sorgen sich häufig um ihre körperliche Sicherheit und ihre Lebensgrundlage. Häufig empfinden sie die Welt um sich herum als bedrohlich. Sei-vorsichtig-Menschen begegnen ihren Mitmenschen eher misstrauisch.
Je besser du dich kennst, desto bewusster und gezielter kannst du deinen Lebensalltag gestalten. Es gilt die eigenen Stärken zu erkennen und gleichzeitig darum sich frei zu machen von unseren blinden Flecken und somit leichter erfolgreich zu sein, ohne dabei die eigene Wohlfühlzeit aufzugeben.
Begrenze dich nicht mit vorgefassten Glaubenssätzen und Überzeugungen, sondern traue dich wie ein Kind – nicht immer alles zu wissen, dich von deiner Neugierde leiten zu lassen, zu spielen, zu lieben und nach deiner naturgegebenen Wesensart zu leben! Fühle dich frei und im Selbstvertrauen gestärkt.
Alles Liebe
Deine Anke
Vom Entstehen unserer limitierenden Glaubenssätze
„Du bist deine eigene Grenze. Erhebe dich darüber.“ Hafis
oder – Vom Entstehen unserer limitierenden Glaubenssätze
Tagtäglich begleiten uns verschiedenste Bedürfnisse und auch Lebensmotive.
Das Streben nach Wirksamkeit, Neugier, Bindung, Freude und Aktivität beispielsweise ist bereits seit unserem Babyalter in uns angelegt. Unser Umfeld, wie Eltern und andere Bezugsperson können unsere Motive als Kind positiv und wohlwollend beantworten und unterstützen. Dies passiert durch Worte, welche Geschenke für uns sein können oder auch durch ihr eigenes Tun, welches uns in unserem Bedürfnis sieht und anerkennt.
Wir lernen von klein an sehr viel durch Beobachtung und Nachahmung. Wenn uns also vorgelebt wird, dass beispielsweise Aktivität oder Neugier schlecht seien, so übernehmen wir im Laufe des Älterwerdens ein vermeidendes Verhalten als vermeintlich richtiges und integrieren es tief in unser Repertoire. Wir verbieten uns letztlich unsere natürlichen Antreiber in der Angst vor Scham oder Ablehnung.
Wir lernen bereits in unserer Kindheit, was richtig und was falsch ist, und übernehmen aus unserer Familie oder auch unserem Kulturkreis die verschiedensten Motive.
Vor allem unsere wichtigsten Bezugspersonen fungieren als Gradmesser von wünschenswertem oder ablehnungswürdigem Verhalten.
Dies hat zur Folge, dass wir irgendwann gar nicht mehr wissen, ob wir etwas tun, weil es uns einfach Spaß macht oder weil wir uns an Maßstäben orientieren und fremde Idealvorstellungen in uns etabliert haben.
Wir erfüllen dann als Ge-wachsene unsere inneren Standards, weil man das eben so macht, meist ohne diese zu hinterfragen oder auch bewusst zu haben.
Entsteht als Folge auf unser Verhalten zusätzlich noch Belohnung oder Bestrafung, rutschen wir immer mehr in dieses „ideale“ und angepasste Tun.
Aus einem Instinkt, welcher uns als Kind das Überleben sicherte, indem wir es Mama und Papa immer recht machten, entstehen nun komplette Verhaltensmuster und Wertesysteme, welche dann zuverlässig auch wieder an unsere Jüngsten weitergegeben werden, wenn wir in diese kein Bewusstsein einbringen.
Erst die Bewusstwerdung unserer inneren Antreiber und erlernten Verhaltensweisen kann eine wahrhaftige Begegnung mit unserem Gegenüber ermöglichen und diesen frei lassen in seiner Form zu Sein – ohne ihn in eine vorgefertigte einpassen zu wollen. Dies ermöglicht echte Individualität, Integrität und Freiheit im Miteinander.
All unsere Motive entstehen im Ursprung ganz natürlich und wertungsfrei. Sie sind so, wie auch die Dominanz als Antriebe erst einmal neutral zu bewerten, weil diese beispielsweise auch beinhaltet gestalten zu können oder wirksam zu sein, trotzdem dominantes Verhalten von den meisten eher negativ besetzt ist.
Entscheidend für unsere Wohlfühlzeit ist es zu erkennen, welche Motive uns in unsere Kraft bringen und welche uns hemmen. Welche Überzeugungen sind förderlich und welche davon sind limitierend bei deinem Wunsch nach mehr Leichtigkeit und Freude. Das Leben darf durch uns fließen und wir dürfen die eigene Flexibilität und Durchlässigkeit wiederfinden, indem wir unsere Motive bewusst nutzen und im täglichen Tun reflektieren.
Alles Liebe
Deine Anke
Wie ich meine eigene Kraft bewusst einsetzen kann
Wunder erleben nur diejenigen, die an Wunder glauben.
Erich Kästner
oder – Wie ich meine eigene Kraft bewusst einsetzen kann
1982 stellte Steve De Shazer gemeinsam mit seiner Frau Insoo Kim Berg erstmals seine lösungsfokussierte Kurzzeittherapie vor. Beide Psychologen erkennen, dass es heilsamer ist, sich auf die Wünsche, Ziele und Ressourcen im Jetzt auszurichten, anstatt in der Vergangenheit herum zu bohren, sich auf die Probleme zu konzentrieren und deren Entstehung zu analysieren.
Von den Ausnahmen innerhalb einer problematischen Situation oder Verhaltensweise ausgehend, helfen sie dem Klienten Lösungen aus dem eigenen Potential heraus bewusst zu integrieren. Denn, egal wie schlecht es mir geht, es gibt auch immer Momente, wo es ein bisschen besser läuft und daran kann ich ansetzen. So nach dem Motto – Sieh was funktioniert und mache mehr davon!
Es interessiert nicht mehr so sehr „die Macht des Unterbewusstseins“ sondern das, was der Einzelne aus den frühen Erfahrungen gelernt hat, wodurch er trotz seiner Problematik im Alltag „überleben“ kann. Die frühkindlichen Programme lassen sich im Jetzt ermitteln und durch verschiedene Techniken (v.a. des NLP) stabil verändern.
Die Lösungsorientierte Kurztherapie arbeitet unter anderem auch mit Lösungsfilmen und Bestandteilen der Systemischen Therapie.
Es werden durch den Klienten selbst zukunftsbezogene Ziele erarbeitet, welche sich immer an der Frage orientieren: Was möchtest du stattdessen? – so verändert sich der Fokus auf das Positive und Erstrebenswerte. Das Therapeutenverhalten entspricht dabei eher einem Coach oder Berater.
Ich selbst habe die tiefe Erfahrung gemacht auf meinem Bildungsweg 2006/07 sehr wirksam meine eigenen Themen zu bearbeiten. Ich konnte mich schon beim Üben der einzelnen Techniken im Setting mit meinen Kommilitonen sozusagen „neu erfinden“ und viel Ballast abwerfen:-)
Einzelne Ausschnitte der Inhalte meiner sehr intensiven Ausbildung werde ich immer mal hier in der Gruppe einbringen, weil sie sich auch für den Umgang im Zusammensein mit sich selbst gut eignen.
So auch den zentralen Teil der berühmten Wunderfrage von Steve de Shazer:
„Stell Dir vor, heute Nacht, während du schläfst, geschieht ein Wunder, und das Problem, das Dich gerade beschäftigt, ist verschwunden. Woran würdest Du das merken?“
(Was wäre am Morgen danach anders?)
Solche Lösungsfilme sind sehr kraftvoll und unterstützen dich auf deinem Weg zum Heilseinund zu deiner ganz individuellen Wohlfühlzeit!
Alles Liebe
Deine Anke
Bedeutungen sind relativ
Beobachtungen wertfrei
„Rain“ - das Mitgefühls für uns selbst
Vom Mut der Offenheit
Bedeutungen sind relativ
„Probleme kann man niemals mit derselben Denkweise lösen, durch die sie entstanden sind.“Albert Einstein
oder – Bedeutungen sind relativ
Die Welt, wie sie im Außen tatsächlich ist, können wir nicht immer verändern, was wir jedoch immer beeinflussen können, ist unsere Sicht auf die Dinge.
Oftmals liegen unserer Interpretation alte Muster und Überzeugungen aus der Kindheit zu Grunde. Hinderlich ist es immer dann, wenn wir durch unsere Deutung der Umstände schmerzhafte Emotionen in Form von Ärger oder Enttäuschung empfinden.
Manchmal entspricht unsere Analyse oder auch das durch andere Wiedergegebene gar nicht der Realität und immer liegt es in unserer Entscheidung, welche Bedeutung wir bestimmten Ereignissen beimessen. Angst und Stress sind letztlich die Folge auf unsere Gedanken, welche oftmals aus unserem Unbewussten kommen und das Erlebte in verschiedene Schubladen einordnen wollen entsprechend unserer Erfahrungen.
So werden bestimmte Umstände von vorne herein mit „das ist gefährlich“, „das wird mir schaden“ oder „das tut mir nicht gut“ etikettiert.
So wie es jedoch ganz verschiedene Möglichkeiten gibt, sein Geschirr abzuwaschen, gibt es auch ganz verschiedene Reaktionsmöglichkeiten auf ein und dasselbe Ereignis.
Es ist liegt also nicht an dem Erlebnis selbst, wie es uns damit geht, sondern vielmehr daran, welche Bedeutung wir ihm geben.
Aus dem Verständnis darüber kann ein großes Stück wiedergewonnene Freiheit entstehen.
Eine hilfreiche Angewohnheit besteht darin, für ein und dieselbe Sache verschiedene Bedeutung gedanklich nebeneinander zu stellen. Die eigenen Muster komplett abzustellen, wird von heute auf morgen nur schwer funktionieren. Wenn wir jedoch noch andere Möglichkeiten der Interpretation hinzuziehen, können wir uns überlegen, welche eine eher zuträgliche ist und womit wir uns eventuell entspannter und wohler fühlen.
Sicher gibt es auch Bedeutungen, welche in unserem Erleben nicht verhandelbar sind. Und gerade wenn es um Grenzüberschreitungen geht, sollte man natürlich ganz genau seinem inneren Ratgeber folgen und ein Stopp aufzeigen.
Dies trifft bei den allermeisten alltäglichen Ereignissen jedoch gar nicht zu, so dass sich erfolgreich lebensdienlichere Bedeutungen finden lassen – für ein Mehr von unserer eigenen Wohlfühlzeit.
Also werden wir doch Meister darin viele energiebringende Be-deutungen zu einem Ereignis zu finden. Die friedvollsten sind solche, welche die Hoffnung, die Liebe, die Toleranz, das Mitgefühl oder auch die Versöhnung fördern. Unsere Wohlfühlzeit entsteht dann, wenn wir den Dingen und Situationen für uns stärkende und auch entspannte Bedeutungen geben.
Alles Liebe
Deine Anke
Beobachtungen wertfrei
Es sind nie die Tatsachen, die uns beunruhigen und ärgern, es sind immer unsere eigenen Bewertungen.“ Marshall Rosenberg
oder – Beobachtungen wertfrei
Nicht alle Urteile müssen immer von uns hinterfragt oder umgedeutet werden.
Es reicht aus, dass wir uns darüber bewusst werden, dass es nur eine Form der Wirklichkeit ist, wie wir sie sehen.
Andere Menschen weisen einer Sache eine ganz andere Beurteilung zu und auch diese ist letztendlich nicht weniger wahr oder falsch als deine eigene.
Es geht nur darum, die Bewertungen, welche uns schwer oder traurig machen mit anderen Möglichkeiten zu ergänzen, um für uns selbst eine Auswahl zu eröffnen.
Ich würde sogar so weit gehen und sagen, dass alles Negative gar nicht wahrhaftig ist. Wenn wir hinter die Masken blicken, können wir die Verletzlichkeit im anderen erkennen und auch die Nöte, welche sich uns gegenüber oftmals in Unsicherheiten äußern.
Die Unzufriedenheit eines Menschen wird nicht selten ausgelebt, im Versuch den schweren Gefühlen zu entkommen. Wie befreiend, wenn wir dies nicht länger persönlich nehmen müssen, denn wieviel Wahrheit liegt im Satz aus der Kindergartenzeit: „Wer es sagt, ist es selber!“
Nach Marshall Rosenberg gibt es die Pseudogefühle, welche von der eigenen Wahrnehmung verfälschte Gefühle sind. Sie beinhalten immer einen Täter, was impliziert, dass ein anderer für mein Gefühl verantwortlich ist. Damit wird der andere jedoch verurteilt. Nach der Gewaltfreien Kommunikation liegt die Verantwortung für ein Gefühl und das dahinter liegende Bedürfnis aber immer bei mir selbst. Solche Pseudogefühle oder auch unechte Gefühle beschreiben beispielsweise, dass ich mich abgestoßen, beleidigt, betrogen, missachtet, provoziert oder übergangen fühle.
Können wir erkennen das ein Bedürfnis in uns selbst unerfüllt ist und bleiben wir in der Beurteilung objektiv und wertfrei, werden wir uns in der Situation sicher wesentlich besser fühlen, als mit durch Selbstzweifel oder Schuld angetriebenen Gedanken.
Betrachten wir die Ereignisse aus der Perspektive einer Kamera – komplett ohne zu werten und zu beurteilen, erkennen wir auch oftmals erstaunlich schnell, wie wenig wir uns mit selbstverletzenden Gefühlen belasten müssen. Ist doch die Wirklichkeit tatsächlich oftmals gar nicht so großartig bedeutungsvoll wie das, was wir durch unsere Gedanken dann daraus machen.
Im Anerkennen unserer echten Gefühle, können wir uns unserer eigenen Bedürfnisse annehmen und dafür sorgen an uns selbst oder auch einen Gegenüber eine Bitte zu richten für unsere Wohlfühlzeit. Wenn wir in unseren Beobachtungen wertfrei bleiben, wird es uns immer viel leichter fallen mit uns selbst und dann natürlich auch dem anderen in Verbindung zu bleiben.
Alles Liebe
Deine Anke
„Rain“ - das Mitgefühls für uns selbst
„Immer wenn du bemerkst, dass irgendeine Form von Negativität in dir entstanden ist, sieh das nicht als Versagen, sondern als ein hilfreiches Signal an, das dir sagt: „Wache auf. Lasse den Verstand zurück. Sei gegenwärtig.“ Eckhart Tolle
oder – „Rain“ – das Mitgefühls für uns selbst
Manchmal umgibt uns eine Welle von Traurigkeit und wir sind in diesen Momenten sehr weit davon entfernt, unser(e) beste(r) Freund(in) zu sein.
Es kommt vor, dass mich eher herausfordernde und immer wachsam verurteilende Gedanken begleiten. Meine innere Stimme versucht mir einzureden, dass irgendetwas mit mir oder bei mir nicht in Ordnung ist, so wie es ist – während ich versuche, alles unter Kontrolle und in Ordnung zu bringen, was sich für mich wie ein mit Mängeln behaftetes Selbst anfühlt.
In meiner Arbeit und auch im privaten Leben habe ich festgestellt, dass das Gefühl eines unzulänglichen Selbst weit verbreitet ist.
Wenn wir uns mangelhaft fühlen, befinden wir uns wie in einer Art Trance, welche dann durch Gedanken genährt für uns ausnahmslos Leid verursacht.
Ich habe in meinem eigenen Leben und in der Arbeit aber auch festgestellt, dass wir wieder erwachen können, wenn wir achtsam sind und Mitgefühl für uns selbst entwickeln.
Wir können lernen, der Reinheit unserer Herzen zu vertrauen und uns ehrlich und direkt unserer eigenen Verletzlichkeit öffnen.
Das Mitgefühl für uns selbst kann sich vollständig entfalten, wenn wir uns in einem aktiven Prozess Zuwendung schenken zum Beispiel durch eine Mitgefühlspause.
Dies ist eine einfache Technik, welche aus den folgenden Stufen besteht:
zu registrieren, was in diesem Augenblick geschieht;
offen zu sein für die Erfahrung, ganz so wie sie ist;
mit Interesse und Sorgfalt zu untersuchen und zu erforschen; und
mit Mitgefühl zu nähren.
Wir können uns Zeit nehmen, diese Praxis als eine eigenständige Meditation kennenzulernen oder sie in Situationen anwenden, in denen schwierige Emotionen auftauchen.
Wir erkennen, dass wir in einengenden Glaubenssätzen, Gefühlen und körperlichen Wahrnehmungen feststecken. Gewöhnliche Anzeichen sind dann eine kritische innere Stimme, Gefühle von Sham oder Furcht und auf der körperlichen Ebene das einengende Gefühl von Angst oder das niederdrückende Gefühl von Traurigkeit. Offen zu sein für die Erfahrung, so wie sie in diesem Moment ist, bedeutet, dass wir die Gedanken, die Glaubenssätze, die Gefühle und die körperlichen Wahrnehmungen einfach so sein lassen, wie sie sind, ohne zu versuchen, sie zu verändern oder zu vermeiden. So könnten wir beispielsweise von Furcht ergriffen sein und im Geiste zu uns sagen: „Ja“ oder: „Ist okay“, womit wir die Realität unserer gegenwärtigen Erfahrung akzeptieren.
Das Mitgefühl für uns selbst entsteht ganz natürlich in den Momenten, in denen uns klar wird, dass wir leiden. Jetzt können wir Abstand nehmen und üben nicht mit uns selbst identifiziert zu sein. Machen wir uns selbst das Geschenk, Vertrautheit mit unserem wahrhaftigen, wertvollen und natürlichen Sein zu erlangen.
Wenn ich deutlich erkenne, dass ich leide, wird mein Herz sanft und fürsorglich gegenüber mir selbst. Und dadurch wird es mir möglich, mir selbst Mitgefühl zu schenken, ohne dass unangenehme Gefühl durch weitere Gedanken nach Ursache oder Auslösern zu verstärken.
Wir erleben durch die wiederholte Meditationspraxis leichte Veränderungen, vielleicht etwas mehr Wärme und Offenheit, eine Erweiterung unserer Perspektive, eine Beruhigung unseres Geistes mit den Geschichten, die wir uns selbst ständig erzählen und auch mehr Sanftheit in unseren Herzen. Wir lernen zu vertrauen.
Dies ist eine Praxis für das ganze Leben – ein Weg für mehr Wohlfühlzeit durch die Heilung in der bloßen Gegenwärtigkeit.
Jedes Mal, wenn wir langsam werden und registrieren: „Oh, das ist die Trance der Unzulänglichkeit!“, „Das ist Furcht!“, „Das ist Verletzung!“ oder „Das ist Bewertung!“ de-konditionieren wir langsam unsere alten Gewohnheiten und Glaubenssätze, die unsere Herzen begrenzen. Und in einem langsamen Prozess, und mehr als jede Geschichte, die wir uns jemals darüber erzählt haben, dass wir nicht gut genug oder unzulänglich sind, erleben wir unser natürliches Gewahrsein dessen, was wir wirklich sind.
Alles Liebe
Deine Anke
Vom Mut der Offenheit
„Sieh was geschieht, wenn du ein Gefühl einfach zulässt.“ Eckhard Tolle
oder – Vom Mut der Offenheit
Es gibt viele Gelegenheiten, wie blind herum zu laufen und weder sich selbst noch den Menschen, mit dem man zusammenlebt oder auch nur in kurzer Begegnung spricht, bewusst wahrzunehmen. Uns selbst und unsere Gegenüber zu sehen, zu hören und auch jenes, was in uns oder dem anderen lebendig ist, wahrzunehmen, bedarf großer Achtsamkeit – vor allem im täglichen Kontakt.
Doch wohin muss ich schauen, um mich zu sehen – auf meine Gedanken oder auf meine Gefühle?
Achtet man auf die Gefühle, welche wir wahrnehmen, so sind es auch schmerzliche Empfindungen, welche sich zeigen können. Oftmals werden diese gerne verdrängt oder weggeschoben durch Ablenkungen in der verschiedensten Form.
Der Ursprung des nebeneinander Existierens liegt dann also in der Ignoranz deines eigenen wahrhaftigen Selbst.
Sicher wissen wir oftmals, dass es keinen Grund gibt, sich schlecht zu fühlen, aber emotional kann ich natürlich trotz dieses Wissens beunruhigt bleiben.
Es kommen vielleicht auch unberechtigte Zweifel, Ängste und Sorgen hoch und mit ihnen schaltet sich der Verstand ein, welcher nach einer Ursache sucht.
Der emotionale Anteil ist vereinfacht ausgedrückt dein inneres Kind oder auch der Schmerzkörper, welcher durch den Verstand genährt wird.
Viele Menschen leben heutzutage sicherheitshalber vorwiegend aus ihrem Verstand heraus und haben sich von ihren Gefühlen abgekoppelt.
Der Verstand hat die Aufgabe uns zu schützen und uns am Leben zu halten und so wird immer wieder versucht, die eigenen Gefühle zu rationalisieren.
Jedem schmerzlichen Gefühl wird nur allzu oft ein Widerstand entgegengesetzt und zur Zerstreuung verhelfen die unterschiedlichsten Strategien, welche jedoch nur vermeintlich Erleichterung schaffen.
Unsere Gefühle möchten dennoch in aller Gesamtheit wahrgenommen werden, so dass eine Rationalisierung und permanente Ablenkung insgesamt die Betäubung aller unserer Empfindungen nach sich zieht.
Das Gefühl oder das innere Kind braucht es jedoch gefühlt zu werden, um in seiner Lebendigkeit zu bleiben und weiterziehen zu können.
Unser Gefühl möchten einfach gesagt gefühlt werden und dann gehen – in einer bunten Abfolge mit all seinen Facetten.
Was passiert stattdessen – in einer Endlosspirale rennen wir durch eine Vielzahl täglicher Aufgaben immer weiter durch die Weltgeschichte ohne uns selbst und den Mitmenschen noch Raum und Zeit zu schenken und ohne bewusst wahrzunehmen was uns der Augenblick zum Geschenk machen möchte.
In dem wir jedoch innehalten und uns die Erlaubnis geben, zu fühlen, zuzuhören und wahrzunehmen – mit Verständnis für die eigenen Emotionen und ihren Ursprung – können wir uns selbst Liebe schenken und den Moment leben.
Gibst du deinen Gefühlen die Erlaubnis wahrhaftig gefühlt zu werden, werden sie dich nicht dauerhaft bestimmen und jeglicher Widerstand ist gelöst.
Somit ist auch die Grundlage gegeben, um mit anderen Menschen verbunden zu bleiben, auch wenn ihre Gedanken und Gefühle vielleicht von den meinen abweichen. Ich bleibe in der Liebe, wenn ich auch mich selbst jederzeit erkennen kann. Glaube nicht alles, was du denkst und erkenne, dass deine Gefühle losgelöst vom Verstand an Kraft verlieren. Die gewonnene Freiheit schafft wieder Raum – für den Augenblick, für Wohlfühlzeit und wahrhaftige Begegnung mit dir selbst und deinen Liebsten.
Wenn ich wach bin, ist mir bewusst – was gilt es auszusprechen oder wo verspüre ich vielleicht Ablehnung, weil ich mich selbst nicht sehen kann. Auch die Ablehnung ist ein bequemer Weg der Ablenkung, sie ist jedoch für die eigene Heilung wenig zielführend.
Als Einladung an sich selbst jedoch, öffnet sich das Herz mit der Erkenntnis, dass ich Handlungen verurteilen kann und Gedanken nicht immer teilen muss, aber ohne andere Menschen auszuschließen, denn das macht, dass man sich selbst ausschließt. Ich bleibe also in der Offenheit und durchlässig für alles, was gefühlt, gesehen und gehört werden möchte.
Alles Liebe
Deine Anke
Die prozesshafte Persönlichkeitstyplogie
Gleiches wird durch Gleiches geheilt
Die Geschichte vom Adler
Was sind Journalingfragen?
Die prozesshafte Persönlichkeitstyplogie
„Das Wertvollste im Leben ist die Entfaltung der Persönlichkeit und ihrer schöpferischen Kräfte.“A. Einstein
oder – Die prozesshafte Persönlichkeitstyplogie
Nicht die traumatischen Erfahrungen selbst sind es, die unser späteres Erleben und Verhalten bestimmen, sondern die daraus resultierenden Einstellung. Diese Einstellung werden als das Zusammenwirken von Einschärfungen und Antreibern beschrieben. Solch eine Kombination könnte lauten : „Lebe nicht!“ und „Mache es anderen recht!“ oder „Denke nicht!“ und „Strenge dich an!“.
Einschärfungen sind frühe Verbote, welche wir in unserer Kindheit wiederholt gehört haben und Antreiber sind einschränkende Gebote, auch sie resultieren aus dem Erleben unserer Kindertage.
Die Persönlichkeitstypen sind gleichzusetzen mit den drei Lebensbereichen vom Handeln, Denken und Fühlen.
Die Art der Kompetenzen sind bei allen drei Persönlichkeitstypen verschiedene.
Im Bereich des Handels werden konkrete Ziele realisiert, indem man etwas macht oder herstellt. Es wird planmäßig vorgegangen und oftmals in Zusammenarbeit, weshalb der Bereich einem Wir zugeordnet wird. Das Handeln ist immer auf ein Ziel ausgerichtet, welches in der Zukunft liegt. Das Ziel ist zu erreichen, deshalb gestaltet sich das Verhalten des Handlungstyps eher zukunftsorientiert.
Im Bereich Beziehung geht es nicht um ein Ergebnis, welches am Ende der Tätigkeit steht, sondern um das Beziehungserleben selbst. Der Weg ist das Ziel. Beziehung ist etwas das stattfindet, das intensiviert werden kann. Sie wird erlebt und gefühlt im Jetzt und nicht wie bei Handelnden in der Zukunft. Man spricht in diesem Zusammenhang auch von emotionaler Intelligenz. Wenn man eine Person gerne hat, möchte man mehr Zeit mit ihr verbringen. Das Beziehungsleben findet im Jetzt statt und ist auf ein Du ausgerichtet. Die emotionalen Fähigkeiten sind Anteilnahme und Zuneigung bezogen auf ein Gegenüber.
Im Bereich Erkennen geht es nicht nur vorrangig um das Denken, sondern um mentale Steuerungen. Denker machen unterschiedlich Gebrauch von ihren eher analytischen Fähigkeiten, damit sich ein Lebewesen in seiner Umwelt zurechtfindet. Die Informationen und Programme dieser Informationen werden verarbeitet, um das eigene Verhalten zu steuern. Erkennen setzt immer voraus, dass da schon etwas ist, schon etwas stattgefunden hat, damit etwas erkannt werden kann. Deshalb ist die Zeitdimension des Erkennens die Vergangenheit. Der Sachtyp selbst ist vordergründig auf das Ich ausgerichtet, indem er durch seine Klarheit und Analytik bleibt.
Das Leben in diesen Bereichen unterscheidet sich auch atmosphärisch – in der Betriebsamkeit beim Arbeiten, der Hingabe im Beziehungsverhalten und in einem ruhigen konzentrierten Nachdenken.
Ebenso strategisch – beim Handeln planmäßig auf ein Ziel ausgerichtet, beim Beziehungsverhalten innig verweilend und beim Erkennen entspannt und aufmerksam fragend.
Nach den Ergebnissen findet sich beim Handeln etwas Konkretes, ein Produkt oder eine Leistung, beim Beziehungsverhalten ein Gefühl der liebevollen Nähe und Verbundenheit sowie beim Erkennen – eine Wahrnehmung, eine Information oder eine Erinnerung.
Letztendlich wird das Ergebnis unterschiedlich überprüft, beim Handeln muss es sich in der Praxis bewähren, bei der Beziehung sich gut anfühlen und beim Erkennen wahr sein.
Die drei Lebensbereiche werden auch durch unterschiedliche Energien bestimmt – so der Bereich Handeln durch die schöpferische und kraftvolle Handlung, im Bereich Beziehung durch liebevolle Inhalte und im Bereich Erkennen durch Geistige Energie.
Im Prozess gilt es für unsere Wohlfühlzeit alle drei Bereiche gleichermaßen zu integrieren, wobei es immer einen Persönlichkeitstyp gibt, in dem wir Zuhause sind, einen Entwicklungsbereich mit unseren Schlüsselfähigkeiten und einen Zielbereich als drittes, den es letztendlich für ein selbstbestimmtes Leben zu entwickeln gilt.
Alles Liebe
Deine Anke
Gleiches wird durch Gleiches geheilt
„Nichts ändert sich, außer du änderst dich.“ unbekannt
oder – Gleiches wird durch Gleiches geheilt
Der Arzt, Dr.Hahnemann, gilt als Begründer der Homöopathie. Er lebte von 1755 bis 1843. Der Grundsatz seiner Lehre: „similia similibus curentur = Ähnliches möge mit Ähnlichem geheilt werden“ entstand bereits1796. Seine Lehre gilt heute weltweit als die bekannteste „Alternative Heilmethode“.
Dieses Prinzip ist jedoch nicht nur bei körperlichen Symptomen erprobt.
Steve De Shazer der Mitbegründer der lösungsorientierten Kurztherapie hat es fast genau 100 Jahre später auch auf den Umgang mit Verhaltensweisen seiner Klienten übertragen.
Tit for Tat ist eine englische Redewendung, die zuerst im 16. Jahrhundert in der Form „tip for tap“ belegt ist. Beide Wörter sind in der Bedeutung Schlag, Stubser zu verstehen. Die Redewendung kann grob mit „Wie du mir, so ich dir“ oder Auge um Auge übersetzt werden.
In der Lösungsorientierten Psychologie lässt sich die gleichnamige Strategie einsetzen, um systemisch meinen Gegenüber von seiner unbewussten Position zu verdrängen.
Treffen wir auf einen Menschen, der sich aus dem Bauch heraus zum Beispiel unhöflich, respektlos, ignorant, herablassend und rechthaberisch verhält.
Gilt es gemäß des Tit for Tat diese Haltung in eine für mich positiv ähnliche zu übersetzen:
Er oder sie verhält sich unhöflich – wird zu – ich bin authentisch.
Er oder sie verhält sich respektlos – wird zu – ich verhalte mich selbstbestimmt.
Er oder sie verhält sich ignorant – wird zu – ich bleibe bei mir.
Er oder sie verhält sich herablassend – wird zu – ich wahre meine Position.
Er oder sie verhält sich rechthaberisch – wird zu – ich bin selbstbewusst.
Begegne ich nun dieser Person (z. B. dem absoluten K…brocken eines Chefs) nehme ich meine neue Haltung ein – indem ich ihm oder ihr authentisch, selbstbestimmt, bei mir bleibend, meine Position wahrend und selbstbewusst entgegentrete.
Entsprechend der Gesetzmäßigkeit, wonach in einem System jede Position nur einmal zu besetzen ist, kann er oder sie durch meine positiv ähnliche Haltung seine eigene nun nicht mehr einnehmen und wird sich zwangsläufig verändern.
Diese Strategie hat mir im beruflichen und auch privaten Bereich schon oft geholfen und vor allem meine eigene Entwicklung durch die jeweils neue Haltung vorangebracht. Für meine Wohlfühlzeit erlaube ich mir also gerne auch mal eine Neupositionierung.
Alles Liebe
Deine Anke
Die Geschichte vom Adler
Einst fand ein Mann einen jungen Adler und nahm ihn mit nach Hause auf seinen Hühnerhof. Dort lernte der Adler bald, Hühnerfutter zu fressen und sich wie ein Huhn zu verhalten.
Nach einigen Jahren erhielt der Mann den Besuch eines naturkundigen Menschen. Als sie miteinander durch den Garten gingen, sagte dieser:
“ Der Vogel dort ist kein Huhn, er ist ein Adler!“
“Ja“, sagte der Mann, „das stimmt. Aber ich habe ihn zu einem Huhn erzogen. Er ist kein Adler mehr, sondern ein Huhn, auch wenn seine Flügel drei Meter breit sind.“
„Nein“, sagte der Andere. „Er ist immer noch ein Adler, denn er hat das Herz eines Adlers. Und das wird ihn hoch hinauf fliegen lassen in die Lüfte.“ „Nein, nein“, sagte der Mann, „er ist jetzt ein richtiges Huhn und wird niemals wie ein Adler fliegen.“
Die beiden Männer kamen überein, diese Sache näher zu ergründen. Behutsam nahm der naturkundigen Mensch den Adler in die Höhe und sagte: „ Du gehörst den Lüften, nicht der Erde. Breite Deine Flügel aus und fliege.“
Doch der Adler war verwirrt; er wusste nicht, wer er war und als er sah, wie die Hühner Körner pickten, sprang er hinab, um wieder zu ihnen zu gehören.
Unverzagt nahm ihn der naturkundige Mensch am nächsten Tag mit auf das Dach des Hauses und drängte ihn wieder: „Du bist ein Adler. Breite Deine Flügel aus und fliege.“
Doch der Adler fürchtete sich vor seinem unbekannten Selbst und sprang wieder hinunter zu dem Hühnerfutter. Am dritten Tag machte sich der naturkundige Mensch früh auf und nahm den Adler mit auf einen hohen Berg. Dort hielt er den König der Vögel hoch in die Luft und er munterte ihn wieder zu fliegen.
Der Adler schaute sich um, sah zurück zum Hühnerhof und hinauf in den Himmel. Noch immer flog er nicht. Da hielt der Mensch ihn direkt gegen die Sonne, und da geschah es: Der Adler begann zu zittern und breitete langsam seine Flügel aus. Dann endlich schwang er sich mit einem triumphierenden Schrei gen Himmel.
Es mag sein, dass der Adler vielleicht hin und wieder noch ein wenig Heimweh hat, wenn er an die Hühner denkt. Doch soweit irgend jemand weiß, ist er nie zurückgekehrt um das Leben eines Huhns wieder aufzunehmen. Er war ein Adler – König der Lüfte – obwohl er wie ein Huhn gehalten und gezähmt worden war.
(nach James Aggrey)
Bist du auch ein Adler?
Alles Liebe
Deine Anke
Was sind Journalingfragen?
Nichts gelesen, nichts geschrieben, alt geworden, dumm geblieben.
Ist mir aber auch egal – klappt vielleicht das nächste Mal.
Frantz Wittkamp
oder – Was sind Journalingfragen?
Journaling ist das moderne Wort für Tagebuchschreiben und verweist auf ein wertvolles Werkzeug zu mehr Selbsterkenntnis und auch Seelenhygiene. Der Sinn ist es, aus seinem rationalen Denken mal herauszukommen und intuitiv zu werden – deine Gefühle, deine Ziele und auch Lösungen können zum Vorschein kommen und dir zeigen, was für dich im Moment wichtig ist.
Stehe ich an einem Punkt, wo ich keine Klarheit mehr habe, verhelfen mir beispielsweise die folgenden Fragen zur (Ein-)Sicht:
Warum gelingt mir immer alles?
Wofür bin ich dankbar?
Warum geht es mir so gut? oder
Warum bin ich (in den letzten zwei Jahren) so erfolgreich?
Journalingfragen öffnen deine energetischen Kanäle, indem du in der Beantwortung einen Perspektivwechsel erfährst.
Oftmals machen wir uns tendenziell klein und stellen unser „Licht“ unter den Scheffel. Durch die Fragen z.B. zu deinem Erfolg gelangst du in den Raum der Möglichkeiten.
Das menschliche Gehirn ist es gewohnt, an ungelösten Problemen zu arbeiten.
Um den Fokus jedoch auf das Positive und Kraftspendende zu lenken, reicht es aus, nur wenige Minuten täglich ins Schreiben zu kommen.
Unsere Ängste lösen sich am besten über die Dankbarkeit auf. Also mache dir zur schnellen Hilfe 5 Dinge bewusst, für die du dankbar bist. Deine Seele erfährt wieder Lebensfreude und Zufriedenheit und kann nicht länger in einer niedrigen Frequenz verweilen. Ein Weg zurück zur Wohlfühlzeit!
Um Heilung zu erfahren, werfen wir einen dankbaren Blick auf die Welt und richten uns auf das aus, was funktioniert und Freude bringt.
Es gibt immer auch Ausnahmen, egal wie schlecht alles läuft und an diesen Ausnahmen kann ich ansetzen. Genau da liegen meine Ressourcen und meine Lösungen. Ich erkenne sie zwischen den Zeilen und mache mehr von dem, was schon funktioniert!
Alles Liebe
Deine Anke
See Me Beautiful
Mit Herz, Kopf und Hand
Wie Entwicklung individuell passiert
See Me Beautiful
See Me Beautiful
oder –Sieh die Schönheit in mir
Sieh die Schönheit in mir;
Such’ das Beste in mir.
Das ist es, was ich wirklich bin
Und was ich wirklich sein will.
Es mag etwas dauern,
es mag schwer zu finden sein,
aber sieh die Schönheit in mir.
Sieh die Schönheit in mir,
jeden Tag:
Kannst du das Wagnis eingehen,
kannst du eine Möglichkeit finden,
in allem, was ich tue,
mich durchscheinen zu sehen
und meine Schönheit wahrzunehmen?
Ein Lied aus dem Englischen von Kathy & Red Grammer
Mit Herz, Kopf und Hand
„Doch warum rede ich, wo ich nur fühlen und schweigen sollte?“ J.H. Pestalozzi
oder – Mit Herz, Kopf und Hand
In einer Naturellanalyse lassen sich unsere Bevorzugungen beschreiben, so dass nicht nur Einzelpersonen davon profitieren, sondern auch Paare, Familien und Teams. Paare finden auf diese Weise z.B. heraus, warum sie wie miteinander umgehen.
Dietmar Friedmann beschrieb 1990 seinen Ansatz der Psychographie und unterscheidet drei Persönlichkeitstypen:
den Beziehungstyp
den Sachtyp und
den Handlungstyp
Beziehungstypen sagen oft und manchmal auch zu schnell “Ja” oder “Okay” zu einer Anforderung. Sie haben meist eine positiv-offene und eher unkritische Grundhaltung.
Sie sind vielfältig interessiert, dafür aber nur oberflächlich und wechseln die Interessen in rascher Folge. Der Beziehungstyp zeigt im Gesicht, wie es ihm emotional gerade geht. Seine typischen Stärken sind, dass er kreativ und fantasievoll ist, meist positiv gestimmt und offen. Typisch ist seine Begeisterungsfähigkeit und dass er sehr schnell Zusammenhänge erkennen kann. Besonders ärgert es ihn, wenn er sich hilflos, ungeliebt oder dumm fühlt – auch wenn sie für inkompetent gehalten werden oder sinnlose Dinge tun müssen. Besonders gut tut es genügend Zeit und Geld zu haben, etwas gut verstanden zu haben oder wenn die eigenen Ideen angenommen werden.
Sachtypen bleiben lange beim „Vielleicht“, sie können schwer “Nein” sagen und sind besonders rücksichts- und verständnisvoll gegenüber anderen. Sie haben eine eher passive Grundhaltung und sind nicht leicht zu Aktivitäten zu motivieren. Sie nehmen Fehler und Kritik sehr ernst, leiden lange darunter. Ihre typischen Stärken sind, dass sie vernünftig, sachlich, klug und eher vorsichtig sind. Sie nehmen sich viel Zeit für Entscheidungen und Aufträge, sind ernsthaft, genau und ausdauernd. Bewundernswert sind auch ihre Gelassenheit sowie ihr Fachwissen.
Besonders ärgert es sie, wenn sie verlieren, Verluste erleiden oder Misserfolge erleben. Ebenso wenn sie ignoriert und übersehen oder öffentlich kritisiert werden.
Besonders gut tut ihnen Aufmerksamkeit, gutes Essen, Sport, Bewegung sowie Erfolg und Anerkennung.
Für Handlungstypen steht die Arbeit im Lebensmittelpunkt. Sie befinden sich häufig in Leistungs- oder Kampfhaltung und sind eher ziel- und ergebnisorientiert. Ihrer Grundhaltung entsprechend tendieren sie eher zum “Nein” als zum “Ja”.
Sie ziehen viel Verantwortung an sich und bevorzugen eher Hochwertiges, legen viel Wert auf ihr Äußeres und sind im privaten Bereich sehr harmonie- und ruhebedürftig.
Zu ihren typischen Stärken gehört es, dass sie beruflich engagiert sind und meist zuverlässige Führungspersönlichkeiten mit einem hohen Pflicht- und Verantwortungsgefühl.
Besonders ärgert es sie in Aktivitäten blockiert zu werden – ebenso Ungerechtigkeiten, Unordnung, körperliche Schwäche oder Ohnmacht.
Gute private Beziehungen, die Muse für Hobbys, Spiel und Spaß sowie genügend ungestörter Schlaf hingegen tuen ihnen besonders gut.
Jeder von uns zeigt entspechend der eigenen Konditionierungen eine Bevorzugung bzw. einen Hang zu einer Option der Triade von Fühlen, Denken und Handeln. Entsprechend des dominanten Persönlichkeitstypen wird vor allem, wenn wir in einer Krise stecken der nächstfolgende eher vernachlässigt.
Die vernachlässigten Optionen sind jedoch gleichzeitig unsere wertvollen Ressourcen und damit auch immer als Problemlösungskompetenz einsetzbar. Für unsere Wohlfühlzeit und auch für die Weiterentwicklung der eigenen Persönlichkeit ist das Wissen um das eigene Naturell sehr nützlich.
Alles Liebe
Deine Anke
Wie Entwicklung individuell passiert
„Veränderung wird nur hervorgerufen durch aktives Handeln.“
Dalai Lama
oder – Wie Entwicklung individuell passiert
Das Zitat vom Dalai Lama könnte vermuten lassen, dass der Bauernsohn aus dem tibetischen Hochland ein Sachtyp sein könnte. Das aktive Handeln stelle dem zur Folge seinen Entwicklungsbereich dar, welcher ihn zielführend entwickeln konnte.
Er sei mit 85 Jahren noch körperlich sehr gesund, schrieb der Dalai Lama auf Facebook. „Ich glaube, dass das so ist, weil mein Geist friedlich ist, nachdem ich Altruismus geübt habe.“ – beschreibt ebenfalls die heilsame Erfahrung, wie sie sich vom Ich über das Wir zum Du für den Sachtypen vollziehen ließe.
Auch der Zielbereich eines Denkers wird von ihm deutlich beschrieben, indem er sagt, Musik könne mehr Menschen mit der Nachricht erreichen, dass die wahre Quelle des Glücks Warmherzigkeit und Sorge für andere sei.
Wie es jedoch zur Entwicklung eines Sachtypen das aktive Handeln ist, so ist es für den Handlungstypen wichtig ins Fühlen zu kommen und für den Beziehungstypen verhilft das analytische Denken zur heilsamen Veränderung.
Entsprechend der drei Lebensbereiche entsteht eine prozessorientierte Persönlichkeitstypologie:
der Persönlichkeitsbereich
Hier sind wir zuhause, unser Heimatbereich – dort verfügen wir über eine natürliche und selbstverständliche Kompetenz. Es ist auch die unheimliche Stätte der frühen Störungen oder unserer Gesundheit und Autonomie.
der Entwicklungsbereich
Es ist jener Ort, wo die wichtigsten Veränderungen geschehen. Hier finden wir die Fähigkeiten, die es zu entwickeln gilt. Es sind unsere Schlüsselfähigkeiten – sie sind vor allem für die Qualität in unserem Leben und unsere Entwicklung zuständig oder zeigt uns unsere Defizite auf.
der Zielbereich