Hochsensibilität
deutsch
Die drei Arten der Hochsensibilität
Wie ist es hochsensibel zu sein?
Mut zu Empfindsamkeit und Sensibilität
Liebevoll Grenzen setzen lernen
Bewusstsein zur inneren Abgrenzung
Die drei Arten der Hochsensibilität
„Das beste Mittel gegen Stress ist unsere Fähigkeit, einen Gedanken einem anderen vorzuziehen.“ William James
oder – Die drei Arten der Hochsensibilität
Es gibt noch keine allgemein anerkannte neurowissenschaftliche Definition des Begriffs Hochsensibilität. Weitgehende Einigkeit scheint darin zu bestehen, dass sinnliche, emotionale und mentale Reize im Gehirn der Betroffenen anders verarbeitet werden, als bei Menschen ohne diese spezifische Prägung. Häufig wird der Begriff auf eine besonders empfindliche sinnliche Wahrnehmung reduziert.
Einzubeziehen sind jedoch die körperlichen Sinne, wie die Gedanken und inneren Bilder, die Emotionen und die gesamte Palette der Körperempfindungen.
Um uns sogenannte Starkfühler verstehen zu können, sollten wir wissen, dass die Reize, die wir empfangen, in Form von Gedanken, inneren Bildern, Körperempfindungen und Emotionen im Verhältnis zu den „Schwach- und Normalfühlern“ mit einem Faktor X größer null multipliziert werden müssen, je nachdem wie stark die Sensibilität ausgeprägt ist.
Fachleute unterscheiden zwischen drei Formen: der sensorischen, der emotionalen und der kognitiven Hochsensibilität.
Sensorisch hochsensible Menschen besitzen eine besonders feine Sinneswahrnehmung. Sie nehmen beispielsweise Töne, Gerüche und Geschmacksrichtungen besonders intensiv wahr. Diese Eigenschaft kann jedoch auch leicht zu Reizüberflutung führen.
Emotional hochsensible Menschen reagieren besonders auf Feinheiten im zwischenmenschlichen Bereich und verfügen über große Empathie. Sie sind häufig sehr mitfühlend, hilfsbereit und können aufmerksam zuhören. Oft reagieren sie stärker auf nonverbale Kommunikation als auf verbale. Ihr feines Einfühlungsvermögen kann aber auch mit sich bringen, dass sie die Stimmungen ihrer Mitmenschen ungefiltert aufnehmen und sich von diesen überfordert fühlen.
Kognitiv hochsensible Menschen können komplexe Zusammenhänge besonders gut erkennen und sind zu multiperspektivischem Denken fähig. Sie haben ein starkes Gefühl für Werte und für „Wahr oder Falsch“. Sie neigen zu Perfektionismus und geraten oft in Schwierigkeiten, wenn ihr komplexes Denken ihren Alltag – vor allem im Berufsleben – erschwert.
Viele Hochsensible fühlen sich erleichtert, wenn sie herausfinden, dass sie selbst auf einem oder mehreren dieser Gebiete intensiver empfinden, als der Durchschnitt der Bevölkerung. Sich seiner eigenen Persönlichkeit bewusst zu werden und die Hochsensibilität zu benennen, hilft vielen dabei, Grenzen klarer zu setzen und ein gesünderes, glücklicheres Leben zu führen. So kann Hochsensibilität als Geschenk angenommen werden und durch die Bewusstwerdung unsere eigens gelebte Wohlfühlzeit entstehen.
Alles Liebe
Deine
Anke
Wie ist es hochsensibel zu sein?
Du musst nur langsam genug gehen, um immer in der Sonne zu bleiben.
Antoine de Saint-Exupéry
oder – Wie ist es hochsensibel zu sein?
Im sensorischen Bereich wird es deutlich, dass du ungern an Orten mit Hektik und großer Lautstärke bist oder empfindlich auf grelles Licht reagierst. Auch bestimmte Kleidungsstücke fühlen sich einengend an und du magst z.B. keine kratzigen Stoffe. Das Koffein, Alkohol oder auch Nikotin wirkt sich sehr stark auf deinen Körper aus. Als Hochsensibler hast du einen feinen Geschmacks- und/oder Geruchssinn und magst bestimmte Konsistenzen von Essen gar nicht.
Körperlich neigst du vielleicht zur motorischen Unruhe und bist ständig in Bewegung oder hast eine hohe Schmerzempfindlichkeit.
Vor allem die Emotionalität zeichnet sich durch eine hohe Sensitivität aus und du bist vor allem in neuen und unbekannten Situationen zuerst beunruhigt.
Der Umgang mit Menschen, insbesondere in Gruppen, kostet dann viel Energie und im Gespräch mit anderen spürst du schnell, wenn ihr Gesagtes mit ihren Gefühlen nicht übereinstimmt. Sehr anstrengend wird es meist, weil du die Stimmungen deines Gegenüber so eindeutig wahrnimmst und sie dich auch in deiner eigenen Gefühlslage oft beeinflussen. Daraus entstehen dann bei dir selbst auch diese Gefühls- und Stimmungsschwankungen, so dass du häufig und auch gerne allein bist.
In deiner Zurückgezogenheit kannst du gut auftanken und dich durch deine Phantasie dir selbst zuwenden und in Ruhe deinen Träumen nachhängen.
Du hast einen stark ausgeprägten Gerechtigkeitssinn und bist sehr gewissenhaft oder akribisch. Gegenüber anderen fühlst du dich dabei eher als Außenseiter und irgendwie andersartig.
Aufgrund deiner Hellfühligkeit kannst du mit Lügen sehr schlecht umgehen, obwohl und auch weil du tendenziell zu gutgläubig bist.
Einzelne Situationen können dich überfordern und du fühlst dich dann für die Geschehnisse verantwortlich.
Im kognitiven Bereich bist du sehr leistungsstark und kannst dir Gesprochenes und Wahrnehmungen über einen sehr langen Zeitraum gut merken – vielleicht bist du sogar hochbegabt.
Teilweise können jedoch auch mehrere gleichzeitig zu erledigende Aufgaben für dich eine echte Herausforderung sein und du kannst anschließend am Abend das Denken nicht „abstellen“, weil ganze Gedankenketten durch deinen Kopf jagen.
In deiner Wohlfühlzeit bist du sehr gerne kreativ, hast einen besonderen Zugang zur Natur, Musik oder Kunst.
Solltest du dich beim Lesen dieser Zeilen bereits zum größten Teil wiedererkannt haben, bedeutet das vor allem, der eigenen Selbstfürsorge einen wichtigen Platz einzuräumen.
Alles Liebe
Deine Anke
Mut zu Empfindsamkeit und Sensibilität
„Es braucht sanfte Seelen, damit die Welt zu dem werden kann, wozu sie gedacht ist.“ Monika Minder
oder – Mut zu Empfindsamkeit und Sensibilität
Als Hochsensible oder Hochsensitive werden sie bezeichnet – Menschen, welche sich durch eine empfindsame Wahrnehmung auszeichnen und in der heutigen Zeit wegweisend sein können. Sie sind, wie ich selbst auch, die Frei-, Um-, Quer- und Neudenker, welche sich nicht in eine Schablone drücken lassen und neue Wege finden. Viele dieser Kinder und Erwachsenen passen nicht mehr in die alten Systeme.
Die Hochsensitiven erinnern andere an sich selbst und bringen Licht, um sich neu zu entdecken und wieder zu spüren!
Hochsensible nehmen die Schwingungen ihrer Umwelt sehr deutlich war, werden von Ihnen oftmals überschwemmt und benötigen einen guten Rückzugsbereich, um sich in der reizüberflutenden Gesellschaft nicht zu verlieren.
Nur, wenn es gelingt, klar zu bleiben, sowie für eigene Bedürfnisse und auch Abgrenzung zu sorgen, können besonders empfindsame Menschen auch der eigenen Berufung folgen und ihre Talente sinnbringend einsetzen.
Eine ausgeprägte Intuition und tiefe Gefühle erweisen sich als ihre Stärken!
Somit ist es wichtig das Urvertrauen in die eigene Art der Wahrnehmung und trotz der Andersartigkeit zu entwickeln.
Das Selbstbewusstseinund der Selbstwert kann immer gestärkt werden und bewahrt Hochsensible davor, sich als Außenseiter zu empfinden und in der Menge zu verlieren.
Die Stärke der Empfindsamkeit zu bewahren und sich mit der eigenen Energie verbunden zu fühlen, bedarf einer achtsamen Lebensweise, fernab von Reizüberflutung und beispielsweise gewaltvollen Inhalten in Film oder Zeitung.
Zur Pflege unseres Energiekörpers können wir uns für eine bewusste Ernährung und Bewegung entscheiden, immer wieder für Pausen, Rückzug und Ruhe sorgen, bewusst beispielsweise Elektrosmog und andere Schadstoffe einschränken, Kraftsymbole und Räucherrituale in den Raum einbringen und in enger Verbindung mit der Natur unsere Wohlfühlzeit leben.
Hochsensibilität wird meist als Herausforderung empfunden und ist doch eine wichtige Gabe auf dem Weg in ein neues Zeitalter, geprägt von Liebe und Harmonie und zur Unterstützung der Transformation unserer Erde.
Alles Liebe
Deine Anke
Liebevoll Grenzen setzen lernen
„Wer für alles offen ist, kann nicht ganz dicht sein.“ Elfriede Wendler
oder – Liebevoll Grenzen setzen lernen
Wenn man erkannt hat, dass es wichtig wäre, Grenzen zu setzen, kann es trotzdem schwierig sein, dies auch tatsächlich und mit Erfolg zu tun. Dafür kann es schwerwiegende innere Gründe geben, die nicht im Handumdrehen zu beheben sind:
Schuldgefühle
Schlechte Vorbilder
Grenzüberschreitungen in der Kindheit
Angst, andere Menschen zu verlieren
Angst, andere Menschen zu kränken oder deren Rechte zu beschneiden
Gefühle von Machtlosigkeit
v.m.
Es kann sich sehr gut anfühlen, wenn ich mir bewusst mache, dass gesunde Grenzen im Gegensatz zu Mauern durchlässig sein dürfen. Bei einer im Alltag besonders häufigen Grenze, dem Gartenzaun, hat man sehr bildhaft, wie eine gesunde abgegrenzte Haltung funktioniert:
Es gibt kleinere Räume zum Durchschlüpfen, der Wind kann durchstreichen, die Büsche und Bäumchen können ihre Zweige durchstrecken, man kann sich mit anderen darüber hinweg unterhalten, und nicht zuletzt gibt es durchaus eine Tür, die man öffnen kann oder sich eventuell auch schwungvoll darüber schwingen kann.
Eine Grenze definiert manchmal gut meinen Zuständigkeitsbereich oder den eines anderen.
Doch oftmals denken wir beim Wort ‚Grenze’ unwillkürlich an eine undurchlässige Mauer, welche Beziehungen ignoriert und die Bedürfnisse aller dahinterstehenden nicht hören will.
Solche Assoziationen machen es schwer, sich mit dem Thema kreativ und liebevoll zu beschäftigen.
Vor allem Menschen, denen es schwer fällt Grenzen zu setzen, müssen sich gelegentlich übersteigert schützen. Meist geschieht dies dann doch, indem „gemauert“ wird, indem andere misstrauisch auf Distanz gehalten werden, die eigene Meinung verborgen wird, andere angegriffen werden oder verschiedenste Ausflüchte und Entschuldigungen gefunden werden.
Möglichkeiten gibt es viele, in dem Glauben sich vermeintlich schützen zu müssen.
Das Leben ist viel freudvoller, wenn wir Grenzen setzen können, welche durchlässig sind und trotzdem meinen Mitmenschen klar kommunizieren, was wirklich in mir lebendig ist.
Mit einer selbstfürsorgenden Haltung gesunder Abgrenzung ohne Angst vor Ablehnung entsteht unsere Wohlfühlzeit und authentische Begegnung.
Abgrenzung zeugt von Selbstbewusstsein, aber auch von Verantwortungsgefühl.
Oder wie meine Oma sagte: „Wer für alles offen ist, kann nicht ganz dicht sein!“
Alles Liebe
Deine Anke
Bewusstsein zur inneren Abgrenzung